MISCHFORMEN
Phlebo-Lymphödem
Bei einem Phlebo-Lymphödem (Phlebödem) handelt es sich um eine Venenerkrankung mit einem hierdurch erworbenen Lymphödem. Ausgangspunkt kann eine chronische Venenerkrankung sein (zum Beispiel ein starkes Krampfaderleiden oder eine Aufhebung der Muskelpumpe durch eingeschränkte Beweglichkeit des oberen Sprunggelekes (OSG)).
Ist das Venensystem geschädigt, hat das auch häufig Auswirkungen auf das Lymphgefäßsystem. Auch hier gehen Experten entsprechend der Lymphödemtherapie vor, wenden Hautpflege, Lymphdrainage und Kompressionstherapie an und empfehlen ein spezielles Bewegungsprogramm.
Lip-Lymphödem
Bei einem Lipödem nimmt das Fettgewebe zu, dabei kann es bei manchen Patientinnen zusätzlich zu einem Lymphödem kommen. Experten sprechen in diesem Fall vom sogenannten „Lip-Lymphödem“. Schwellen zusätzlich Füße und Zehen an (positives Stemmer’sches Zeichen), wird die Schädigung des Lymphgefäßsystems erkennbar.
Patientinnen werden dann wie bei der Lymphödem-Therapie behandelt: Hautpflege, manuelle Lymphdrainage, Kompressionstherapie und Gymnastik in Kombination mit einer Ernährungsumstellung.
Weitere Ödemformen
Zusätzlich zum Lipödem, Lymphödem und den Mischformen gibt es noch weitere (Unter-)formen. Eine häufige Form ist beispielsweise das Immobilitätsödem. Dieses tritt bei fehlender Inanspruchnahme der Extremität auf, wodurch die Lymphflüssigkeit nicht mehr korrekt abtransportiert werden kann. Dieses Ödem tritt beispielsweise bei Schlaganfallpatient*innen und Rollstuhlfahrer*innen auf.
Ein Stauungsödem infolge einer Herzinsuffizienz nennt man kardiales Ödem. Das Ödem tritt grundsätzlich symmetrisch auf und beginnt meist an den Unterschenkeln und Füßen.